Die russische Sopranistin Julia Lezhneva ist seit ihrem Auftritt mit „Fra il padre“ aus Rossinis La donna del lago bei den Classical Brit Awards 2010 in London auf führenden Konzert- und Opernbühnen zu Gast. Als 17-Jährige gewann sie den Internationalen Elena-Obraztsova-Gesangswettbewerb und mit 18 Jahren eröffnete sie zusammen mit Juan Diego Flórez das Rossini Opera Festival in Pesaro. Neben weiterem Unterricht bei Dennis O’Neill in Cardiff und bei Yvonne Kenny an der Londoner Guildhall School of Music and Drama besuchte sie Meisterklassen bei Elena Obraztsova, Alberto Zedda und Thomas Quasthoff.
2009 gewann sie den ersten Preis bei der Paris International Opera Competition, und 2012 feierte sie einen überwältigenden Erfolg bei der Gala der Victoires de la Musique Classique in Paris. Bei den Salzburger Festspielen, wo sie 2010 debütiert hatte, sang sie 2012 die Asteria in konzertanten Aufführungen von Händels Tamerlano an der Seite von Plácido Domingo und Bejun Mehta und 2019 Galatea in Polifemo. Im September 2018 debütierte sie an der Staatsoper Hamburg als Morgana (Alcina) und stand dort anschließend als Rosina (Il barbiere di Siviglia) auf der Bühne. 2019/20 war sie in konzertanten Aufführungen von Porporas Germanico in Germania, Händels Rodrigo und Alessandro sowie Vivaldis Orlando furioso u.a. in Moskau, Wien, Paris und Basel zu hören. Konzerte mit Ensembles wie La Voce Strumentale, Concerto Köln, Il Giardino Armonico, MusicAeterna, dem Venice Baroque Orchestra und dem Kammerorchester Basel führten Julia Lezhneva u.a. nach Berlin, München, Moskau, Wien, Paris, Madrid und Amsterdam sowie zu Festivals wie dem Lucerne Festival, dem Rheingau Musik Festival und dem Schleswig-Holstein Musik Festival. 2019 war sie Artist in Residence beim Kissinger Sommer.
Zu den Orchestern, von den sie Einladungen erhielt, zählen das Gewandhausorchester Leipzig, die Münchner Philharmoniker, die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, das Mariinski-Orchester, das Russische Nationalorchester, das Orquesta Nacional de España, das Seoul Philharmonic Orchestra und das Seattle Symphony Orchestra. Im Oktober 2019 debütierte sie bei den Berliner Philharmonikern unter Ádám Fischer und im Februar 2020 im Wiener Musikverein. Zudem war sie unter András Schiff bei der Mozartwoche Salzburg 2020 in Le nozze die Figaro und 2023 in Don Giovanni sowie am Théâtre des Champs-Élysées in einer Aufführung von Händels Alessandro unter Diego Fasolis zu erleben.
Als Decca-Exklusivkünstlerin veröffentlichte Julia Lezhneva 2017 gemeinsam mit Concerto Köln ihr letztes Soloalbum mit Arien von Carl Heinrich Graun. Dafür erhielt sie den Opus Klassik 2018. Jüngste Veröffentlichungen sind Vivaldi Gloria mit Franco Fagioli und Diego Fasolis (2018), Porporas Germanico in Germania mit Max Emanuel Cencic (2018), Arien von Händel mit Il Giardino Armonico (2015) sowie Carlo il Calvo (2022) und Polifemo (2023) für das Label Parnassus Arts Productions.